Dienstag, 11. Juni 2024

SO69 Westfalia Einrichtungen

Seit immerhin 16 Jahren habe ich jetzt Bulli Hermann, einen seltenen SO69/5 "Paris", davor hatte ich den SO69/2 Zürich. Er speziell soll aber jetzt gar nicht Thema sein, sondern die SO69 Ausstattungen an sich: Diese in verschiedenen Ausführungen gab es 1969-70, davor gab es zu Beginn den SO60-61-62, danach dann direkt erstmals die altbekannte Helsinki. 

Link zum reinschauen

Inzwischen ist eigentlich nur noch eine Variante der SO69 Aussattung bekann, nämlich die SO69/7, die sich in nahezu allen US-Westys befindet, die auch den deutschen Kleinanzeigenmarkt dominieren, so dass der Eindruck entsteht, es hätte nur diese eine gegeben. Diese Variante entspricht der vorherigen SO60 und ist sehr der beliebten SO42 im T1 nachempfunden, war aber auch die preisgünstigste Variante und nicht mit Kocher oder richtigem Kühlschrank bestellbar (es gab immer eine Kühlbox, die mit  Eis befüllt werden musste). 

Link zum Prospekt

Es gab aber noch viel mehr: SO69 Vielfalt, alle nach Hauptstädten benannt: SO69/1 Oslo, SO69/2 Zürich, SO69/3 Stockholm, SO69/4 Brüssel, SO69/5 Paris, SO69/6 Rom.
Wie soll man sich da zu Recht finden? Wo sind denn da die Unterschiede, warum diese Vielfalt für 2 Jahre?

Einmal kann man das eigentlich schon auf von 6 auf 4 kürzen, denn die SO69/2 Zürich und SO69/4 Brüssel waren seltsame Varianten, die wohl kaum geordert wurden, denn sie weisen jeweils identische Ausstattungen zu SO69/1 Oslo und SO69/3 Stockholm auf, mit dem Unterschied, dass die Bulli-Basis bei 2 / 4 getrennte Vordersitze, also eigentlich einen Durchgang und 1/3 eine Beifahrerdoppelbank aufweist. Ein Durchgang ist ja eigentlich praktisch, werden Sie jetzt vielleicht denken, nur wenn man einen durchgehenden Küchenschrank verbaut kann man keinen Durchgang nutzen! 

Dann gibt es identische Elemente: Der Seitensitz links und der Kleiderhochschrank hinter dem Fahrer sind immer gleich. Die Sitzbank gab es als volle Breite und als 3/4 mit langem seitlichen Schrank hinten rechts. Dann noch der Küchenblock, den gab es in voller Breite (ohne Durchgang) oder als Küchenschrank hinter dem Beifahrersitz mit Durchgang. Und quasi alles mit jedem kombiniert ergibt dann 1-7, wobei der eingang erwähnte SO69/7 Besonderheiten aufweist: Nur dort gibt es einen Klapptisch und einen rückwärtsgewannten Sitz hinter dem Fahrer.

Werfen wir doch einen Blick auf Oslo und Stockholm (bzw. Zürich/Brüssel), links hinter dem Fahrersitz der Kleiderschrank, daran angekoppelt der breite Küchenschrank. Hier findet ein Kühlschrank platz, der aber immer aufpreispflichtig war und sowohl Gasflasche als auch Wasserkanister links und ein Stauraum in der Mitte.  

Umgeklappt hat man eine große Ablagefläche über den Vordersitzen und einen 2-Flammkocher/Spülenkombination komplett in Edelstahl. 
Also eigentlich unheimlich praktisch, aber halt auch beengend in einem so kleinen Fahrzeug wie dem T2.

Ganz anders hier die beiden Paris/Rom Camper: Hier ist ein Spülenschrank mit festem Wassertank, kleiner Besteckschublade (30l) und großer Kühlbox (wieder nur Eis-Kühlung) und kein Kocher (auch nicht gegen Aufpreis).

Der große Vorteil ist hier der Durchgang und das ganz andere Raumgefühl! Der Hocker war übrigens auch Serienausstattung bei Paris/Rom Modellen.

Jetzt der hintere Bereich: Stockholm/Brüssel/Rom Camper haben die 3/4 Bank und Schrank, während der Oslo (Zürich) und Paris die volle Breite hat. 


Ein großer Unterschied Bei Oslo (Zürich) und Paris ist unterm Dach noch ein richtig geräumiger Hängeschrank angebracht. Der hängt zwar so tief, dass man durchs Rückfenster kaum mehr was sieht, aber dafür hat er viel Platz und auch oben drüber kann noch viel verstaut werden. Die anderen Varianten mit Seitenschrank haben hier nur ein Netz!


So hatte man irgendwie die Qual der Wahl: richtig viel Schrankraum und fester Kocher/Kühlschrank, oder luftiger Innenraum mit Durchgang und man hat vielleicht einen Benzinkocher zum draußen kochen dabei gehabt? Die absolut ideale Variante hat Westfalia mit der SO69 Serie noch nicht präsentiert. Man hat wohl fleißig weiter an den Konzepten gefeilt und schon 1971 den Helsinki präsentiert, der mit seinem cleveren Klappkocher sowohl Durchgang, als auch kochen ermöglicht hat. 

Kombinieren konnte man alles jeweils mit den verschiedenen Dachvarianten: Hardtop - also Blechdach ohne irgendwas, das kleine Hubdach, das große Hubdach und das Dormobile Faltdach, welches aber extrem teuer war. Pizza mit allem wäre sozusagen ein Stockholm mit Dormobile Dach und BN4-Standheizung (Gasheizungen gab es noch nicht!), wie ihn Torsten Knieriem besitzt.

Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und einen SO69 will, der nicht das USA-Campmobile Layout SO69/7 haben will, hat eh kaum eine Auswahl. Abundan wird mal ein Stockholm oder Oslo angeboten, die seltenen Paris/Rom Camper eigentlich nie.

Noch ein paar Bilder: 

SO69/1 Oslo in Top-Zustand mit großem Hubdach
   
 

Superseltener SO69/6 Rom mit kleinem Hubdach

SO69/3 Stockholm mit Dormobile Dach, da stimmt das Raumgefühl allerdings!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen